31.05.2010

so schnell....

Berichte aus Ländern, die ich selbst bereist, gesehen und erlebt habe bewegen mich ganz anders , viel intesiver, wie Ereignisse die weit weck erscheinen. Heute Morgen, haben mich die Vorkommnisse vor der Israelischen Küste ergriffen.

Eine Schiffsflotte internationaler Friedensaktivisten wurde auf dem Weg nach Gaza vom israelischen Militär gestoppt und attackiert. Sie wollten nicht nur Hilfsgütern in die Region bringen sondern auch ein Zeichen für den Frieden setzen. Es gab eine Reihe von Opfern unter den pro Palästinanischen Aktivisten die von den israelis erschossen wurden.

Ich bin gar nicht in der Lage die Situation zu bewerten aber ich bin schockiert, das so bald nach meiner Rückkehr aus Palästina, das Menschliche Versagen und die Unfähigkeit der israelischen wie internationalen Politik zu Vorschein kommt. Wie soll es so jemals zu Frieden kommen und was bedeutet diese Neuigkeiten für die vielen die sich für eine Verbesserung der Situation einsetzen?

euer nachdenklicher weltensucher

25.05.2010

der Versuch zu verstehen...

Meine Reise nach Israel und Palästina ist vorbei, seit Sonntag habe ich wieder das grüne Bayern um mich. Trotzdem wirkt das gesehene, gehörte, gefühlte, unverstandene und erlebte noch nach.



Eine Reise durch diese Region verwirrt und begeistert zu gleich. Jeder politische Mensch gerät hier an seine Grenzen. Nichts ist schwarz oder weiß und in 12 Tagen ist es nicht möglich ein klares Bild von den zahlreichen Konflikten und Problemen zu bekommen, wer weiß vielleicht ist es sogar ganz unmöglich ein eindeutige Haltung über dieser Region zu bekommen.



Sieben Jahrzehne nach den Schrecken des zweiten Weltkrieges und den unfassbaren Verbrechen der Deutschen, durfte ich die große Freundschaft von Dror in Israel erleben. Viel haben wir gesprochen und manchmal diskutiert.



Zu diskutieren gab es für mich vieles. Der Konflikt zwischen Palästinensan und Israelis ist ein ständiger Begleiter. Seien es die extremen Sicherheitskontrollen am Flughaben oder die allgegenwertigen Soldaten, die mit ihren Maschienengeweheren im Zug neben dir sitzen. Oft genug sind die Soldaten selber noch Kinder. Regelmässig sind schwer bewaffnete Helikopter und Panzer zu sehen. Selbst im Bus oder Zug fährt die Angst immer mit. Diese Angst gekoppelt mit einem sehr starken Patriotismus, der sich an fast jedem Haus in Form der israelischen Flagge erkennen lässt, sorgt für ein ungewohntes und oft auch unangenehmes Gefühl.



Ich hatte das große Glück beide Seiten erleben zu dürfen. Gerade die Zeit in Ramallah und Jenin hat mich stark beindruckt. Die Gastfreundschaft der Menschen war überweltigend und ihr Stolz bewundernswert. Die Tage verbrachte ich dort oft einfach nur mit Spaziergängen durch die Stadt. An allen Ecken wurde ich auf Cafe oder Tee eingeladen und die Menschen freuten sich offenbar das sich ein Fremder für Palästina interessiert. Nicht nur die Gastfreundschaft begeistert auch die Art und Weise zu leben übt einen großen Reiz auf mich aus. Überall ist leben auf der Straße und Offenheit der Menschen ist so anders als in Europa.



Ein Bericht über Palästina wäre aber nicht komplett wenn man nicht auch die Schattenseiten ansprechen würde. Eine gigantische Mauer trennt die Palästinensa von Israel. Im ganzen Land giebt es Checkpoints die das Reisen und somit die Freiheit der Menschen massiv einschränken. Immer wieder kommt es zu Übergriffen durch die Israelische Arme. Auserdem entstehen immer mehr Siedlungen, die das Gebiet von Palästina mehr und mehr durchlöchern.



Die Menschenrechte werden hier Tag für Tag missachtet und es ist eine Schande, das eine westliche Demokratie, die sich als freiher Staat bezeichnet und deren Bevölkerung selbst so massiv unter der Missachtung der Menschenrechte leiden musste nicht bereit ist die Grundlegenden Rechte für alle Menschen anzuerkennen und zu wahren.



Mir ist bewusst, das sich die Bevölkerung in Israel von Selbstmordattentäter und Terrorismus bedroht fühlt aber es macht doch einen Unterschied ob die Gewalt von Radikalen Islammisten oder einem demokratischen Land ausgeht.



Ein junges Pflänzchen Hoffnung ist das Cinema Jenin Projekt das ich für zwei Tage besuchen durfte. Hier wird versucht mit viel Idealismus ein altes Kino wieder aufzubauen, noch ist alles in Arbeit aber schon im August soll es hier wieder Filme zu sehen geben. Es war ein besonders Gefühl für ein paar Tage Teil dieses Projektes zu sein. Zu erleben wie neue Filme entstehen, wie Palästinenser zusammen mit Deutschen Freiwilligen zusammen etwas erreichen wollen. Zwei mal war ich dabei wie über geeignete Filme diskutiert wurde. Die Kraft die davon ausgeht lässt sich nur schwer in Worte fassen, deshalb bitte ich euch einfach selber mal auf die Seite des Projekts zu schauen oder noch besser selbst mal dort vorbei zu schauen.



Israel ist für mich aber nicht nur ein politischer Konflikt, nein Israel ist auch der gigantische Sonnenaufgang den ich zusammen mit Dror, Anne and Elsa in Massada erleben durfte, die Kinder die ihre Drachen im Meereswind steigen lassen, das Geniale Essen, die lebendige Großstadt Tel Aviv mit all ihren Cafes und Restaurants, die hüpschen Frauen, die Jahrtausende alte Geschichte, das Gefühl im Toten Meer schwerelos zu sein, die gigantischen Landschaften und nicht zuletzt das zusammentrefen der Religionen in Jerusalem.



Es mag vielleicht nicht der schönste, einfachste oder sicherster Fleck dieser Erde sein aber einer der spannendsten ganz bestimmt. Mit großer Freude blicke ich deshalb auf die Tage in Israel und Palästina zurück und bin schon jetzt gespannt wie mich die Erfahrungen beschäfigen und verändern werden.

euch allen vielen dank fürs lesen und viel Kraft beim Versuch selbst über die Region nachzudenken.

euer Weltensucher

18.05.2010

Palaestina

Es fuehlt sich gut an wieder ein richtiger Reisender zu sein, nach doch recht touristischen Tagen in Jerusalem bin ich jetzt unterwegs in der Westbank. Von Jerusalem ging es zunaechst fuer einen Tag nach Ramallah. Ich war sofort begeistert von dem Leben und der Freundlichkeit der Menschen. Diese positive Stimmung hat sich recht schnell auf mich uebertragen. Mit einem Laecheln bin ich durch das Gewuehl an Menschen gelaufen und wurde an jeder Ecke begruesst. Ich habe mich richtig wilkommen gefuhelt. Oft wird gefragt Where are you from? Wenn ich antworte Germany wird oft ein welcome geantwortet. Ein gutes Gefuehl

Am Abend hab ich zusammen mit Martin einen jungen Coburger (was fuer ein Zufall) das Goetheinstitut von Ramallah besucht um dort einen Film zu sehen. Mit einem palestinaenstischen Bier war das der perfekte abschluss eine sehr spannenden Tages.

Heute Morgen gings dann weiter nach Jenin. Eine Namen den die Israelis mit Selbstmordattentaetter in Verbindung bringen. Fuer mich hat diese Stadt eine ganz andere Bedeutung. Ich besuche hier das Cinema Jenin Projekt. Ich werde euch nach meiner Rueckkehr noch mehr darueber berichten, nur schon mal so viel ...es uebertrifft all meine Erwartungen. Mehr Infos zum Projekt auf www.cinemajenin.org

Werde jetzt ein bisschen hier bleiben und schauen was mit mir passiert. Freut mich wenn ihr weiter rein schaut. Diesmal leider ohne Fotos...aber die kommen ganz bestimmt!

euer Weltensucher

16.05.2010

zwischen den welten...


Schalom aus Jerusalem,


es wird Zeit das ich mich mit den ersten Zeilen bei euch melde. Bis jetzt waren die Tage so reich an Erlebnissen das ich kaum Zeit gefunden habe euch ein bisschen zu schreiben.


Ich will euch gar nicht mit einem detailierten Reisebericht der letzten Tage langweil sonder euch viel mehr ein bisschen uerber die Gefuehle hier berichten.


Es ist ein staendiges pendeln zwischen den Kulturen und Religionen. Es faellt schwer alles zu verstehen aber es ist unglaublich faszinierend sich treiben zu lassen, gerade hier in Jerusalem. Der Israelische Teil ist sehr westlich, schnelle Autos, Cafes wie in Muenchen oder Berlin, dazwischen aber immer wieder die Zeichen extrem Religioessen.

Meistens nur ein paar Strassen weiter dann ein ganz anderes Bild, es herrscht ein wildes treiben, ueberall Gerueche und Verkaufstaende die versuchen alles an den Mann zu bringen.


Mein Bild ist noch lange nicht komplett und in meinem Kopf herrscht Chaos, nach ein paar ruhigeren Tagen am Toten Meer und in der Wueste steht jetzt wohl meine Reise in die Westbank bevor. Ich bin gespannt was mich dort erwartet auch wenn ich das Gefuehl habe es wird nicht einfach.


Zum schluss wuensch ich euch allen herrliche Tage!



euer weltensucher

09.05.2010

Reisefieber?

Jetzt könnte die Aschewolke auch mich bremsen und meine Reise nach Israel verhindern. Noch schaut es aber danach aus, das ich am Dienstag fliegen kann.

In meinem Kopf ist noch immer ein großes Durcheinander, wie werde ich das Land empfinden? war es die richtige Entscheidung von Köln/Bonn zu fliegen? Was werde ich unternehmen? Soll ich ins Westjordanland reisen oder lieber nicht? Ist das alles nicht viel zu teuer? Wie schaffe ich meine ganze Arbeit an der FH, wo ich jetzt eine Zeitlang nicht da bin? Und warum bin ich nicht einfach viel entspannter und freue mich auf die kommenden Tage?

Es ist aber auch irgendwie beruhigend zu sehen, das Reisen für mich noch immer etwas besonders ist. Ich hoffe ich finde jetzt bald die nötige Ruhe um mich ganz auf das Abenteuer Israel und Palästina einzulassen.

So viel zur aktuellen Gefühlslage eueres Weltensuchers...