26.10.2013

Set Out To Discover



Ungewohnt ruhig ist es in letzter Zeit hier geworden, um so mehr freut es mich trotzdem manchmal vorbeischaut.
Die dreckige Wäsche ist gewaschen, das Zelt eingewintert und die Wanderschuhe stehen wieder im Keller. Das Studium bestimmt jetzt wieder über das was, wann und wo. Trotzdem nehme ich mir manche kleine Auszeit. So wie letztes Wochenende. Rue Royale läuft bei mir schon eine Weile rauf und runter aber in so schöner Atmosphäre wie in der Mehlhose in Erfurt beglückt die Musik das Herz gleich noch ein bisschen mehr. Das geht aber natürlich auch zu Hause, vielleicht mit einer Tasse Tee und mit lieben Menschen um sich. Habt alle schöne Tage.

06.10.2013

Ein Sommer bei Freunden

Draußen liegt der Nebel, in dem vom kalten Herbst gefärbten Baumgruppen. Aus meinem Rucksack rieselt Sand und Staub der letzten Wochen und lässt mich in Erinnerungen schwelgen. Es war ein Sommer bei und mit Freunden. Fast fünf Wochen hatte ich Zeit um mich in England und in der Türkei umher zu treiben und alte und neue Freunde zu treffen.

 
Meine Reise hat in London bei Sophie begonnen. Ihre Lieblingsstadt, hat es geschafft auch mich immer wieder zu begeistern. Weltstadt ist das Wort, welches mir sofort durch den Kopf geht, wenn ich an die Zeit dort denke. Menschen und Kulturen aus allen Ländern dieser Welt prägen die englische Hauptstadt, der es aber doch gelingt, sich auch das typisch englische zu bewahren. So ging es mit dem roten Doppeldeckerbussen zu genialen Musen und lebendigen Stadtvierteln.  Vieles erscheint hip, manchmal entspannt dann wieder anstrengend. Die Kontraste fallen auf. London City, die kühlen Hochhäuser der Banken und ein paar Straßen weiter ein Künstlerviertel mit Graffiti gefärbten Hauswänden.
Kontraste gibt es auch im Land. In Südengland, genauer in Cornwall geht es beschaulich zu. Die Landschaft mit ihrer rauen Küste, den vielen sandigen Buchten und dem typische grünen Hinterland verwöhnen das Auge. Eine einfache Wanderung wird fast zur Meditation. Im Laufen vergisst man die alten Sorgen. Man schaut den Surfern nach, bestaunt die englische Badekultur, mit ihren bunten Windburgen und bekommt einen ordentlichen Sonnenbrand, weil man den britischen Sommer unterschätzt hat. Dank Jonas habe ich einen kleinen Einblick in das alternative Leben der Surfer in Newquay bekommen. Manche leben das ganze Jahre in liebevoll ausgebauten Kleinbussen und haben ihr Leben rund um ihre Leidenschaft gebaut. Am Abend geht es noch ein bisschen zum skaten. Ein einfaches, leichtes und wesentliches Leben. Hier erscheint London ganz fern. Inspirierend irgendwie.
In Istanbul war ich zu Gast in meiner alten WG. Aber eigentlich ist Gast nicht das richtige Wort. Nesli und Kagan haben mir das Gefühl gegeben, das es immer noch mein Zuhause ist und bei Spaziergängen durch die Stadt, hat sich dieses Gefühl noch verstärkt. Es war eine Freude mit Dror meinen Freund aus Israel die schönsten Ecken von Istanbul wieder zu sehen, am Bosporus in den Sonnenuntergang zu schauen und uns von den kulinarischen Köstlichkeiten verzaubern zu lassen. Das 6. Land haben wir jetzt zusammen bereist und über die Jahre eine feste Freundschaft geschmiedet, die auch unsere intensiven politischen Diskussionen übersteht und diese sogar bereichert und stärkt. 
Von Istanbul ging es weiter die Küste entlang Richtung Antalya. Es war nicht leicht, an dieser vom Massentourismus geprägten Küste, ein paar schöne ruhige Orte zu finden und doch ist es mir das ein oder andere mal gelungen und auch ein paar neue Freunde durfte ich treffen. In Çıralı hab ich mit Tina und Mario aus Kroatien an einem langen Strand gezeltet und ein paar einfache Wanderungen unternommen. In Sigacik hat mir eine herzliche Familie aufgenommen und ich durfte erfahren was es bedeutet in einer Slow Citta zu leben. Eine türkische Architektin aus München hat mir von ihrem Leben erzählt und mich darin bestärkt meinen Träumen zu folgen.
Ich blicke also auf einen wunderschönen Sommer zurück. Es hat sich mal wieder gelohnt den Rucksack auf den Rücken zu schnallen und ins Ungewisse zu starten. Am Besten war auch diese Reisen dann, wenn ich nicht wusste was mich erwarten wird oder dann wenn ich zusammen mit Freunden an einem Tisch mit einfachen, guten Essen saß. Vom diesem Gefühl des Unterwegsseins habe ich noch lange nicht genug. In meinem Kopf reifen Ideen für neue, große Reisen. Am Schluss gilt mein Dank den Menschen die diesen Reise so sehr bereichert haben.
Danke, thank you, toda, merci und teschekürler.