22.06.2011

RAB - irgendwann bleib i dann dort




















Viele Jahre war Rab, diese raue und zugleich freundliche Insel in der kroatischen Adria so etwas wie mein zweites Zuhause. Immer Pfingsten, ging es zusammen mit Mama, Papa und er der kleinen Schwester samt Wohnmobil und Boot gegen Süden.

Für eine Woche, durfte ich jetzt mal wieder, das leicht Leben dort genießen. Früh ins Bett gehen, viel Lesen, ein bisschen im Meer plantschen, mit unserer roten Seegans über die Wellen hüpfen, sich vom Meeresrauschen in den Mittagsschlaf singen lassen, und natürlich gut Essen!

Kaum zurück im Alltag, hat mich die Leistungsgesellschaft wieder fest im Griff. Ich sitze den ganzen Tag vor dem PC, arbeite und arbeite und werde doch nie wirklich fertig und zufrieden.... irgendwie verrückt, so zu leben, oder?

 
Nach zwei, drei Wochen hab i's g'spürt,
I hab das Lebensg'fühl dort inhaliert
Die Gedanken dreh'n si um,
Was z'haus wichtig war is jetzt ganz dumm
Du sitzt bei an Olivenbaum
Und du spielst di mit an Stein
Es is so anders als daham

Und irgendwann bleib i dann dort,
Lass' alles lieg'n und steh'n
Geh von daham für immer fort
Darauf geb' i dir mei Wort,
Wieviel Jahr' a noch vergeh'n
Irgendwann bleib i dann dort

In uns'rer Hektomatik-Welt
Dreht si' alles nur um Macht und Geld
Finanz und Banken steig'n mir drauf,
Die Rechnung, die geht sowieso nie auf
Und irgendwann fragst di',
Wieso quäl i mich da so schrecklich ab
Und bin net längst schon weiß Gott wo

Ausschnitt von Irgendwann bleib I dann dort - STS  YouTube Video

08.06.2011

Eine notwendige Kritik


Am Donnerstagabend ist es wieder soweit, das Verblödungsprogramm von Pro7 zeigt das Finale von „Germany´s next Topmodel“. Stimmt, eigentlich sollte man diese Sendung am besten überhaupt nicht erwähnen, denn Aufmerksamkeit erfährt sie schon so, viel zu viel. 
Was ist passiert mit unserm Land, dass Millionen von Menschen, vorwiegend junge Frauen, nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen wissen, als sich naive Mädchen anzusehen, die einem traurigen und einfältigen Schönheitsideal hinterher hecheln, nur um sich eines Tages für den meistbietenden Konzern zu prostituieren?  Ja, das sind harte Worte, aber ist es etwas anderes? Die Mädchen verkaufen letztlich ihren Körper, um für eines der unzähligen und unnötigen Produkte Werbung zu machen. Als würden die Müllberge, die durch unser konsumhungriges Leben verursacht werden, nicht schon ausreichen!
Auch das Finale, wird einmal mehr zur Dauerwerbesendung. Ungeschminkt werden die Werbebotschaften auf die Fernseherjünger eintrommeln, die es bei der nächsten Shoppingtour, völlig unbewusst, danken werden.
Ich hören schon die Stimmen derer, die sich solche Sendungen, ja nur zur „Entspannung“ ansehen oder weil alles „so lustig ist“! Es macht mich traurig, wenn ihr über solche Sendungen lachen könnt und es ist schlimm, wenn euch nichts anderes einfällt um euch zu entspannen. Denkt daran, unser Gehirn kann nicht, nicht lernen! Alles was wir sehen und erleben wird Teil von uns.
Wir leben in einer sehr spannenden Zeit und wir haben, wie keine Generation zuvor, die Möglichkeit an ihr Teil zu haben. Nie war es so leicht, an Informationen zu kommen wie heute und nie einfacher etwas zu unternehmen. Wir sollten die Zeit die uns bleibt, nicht an ein Fernsehprogramm verschwenden, das uns dumm, arm und asozial macht. Vor allem dann nicht, wenn es gute Alternativen gibt.
Besonders Arte, macht jeden Tag ein kreatives und informatives Programm, welches neugierig auf diese Welt macht und unsere Aufmerksamkeit auf die entscheidenden Themen der Zeit lenkt.
Stellt euch vor, all die jungen Menschen die diesen Abend vor dem Fernseher verbringen werden, würden in der Zeit das kleine Buch „Empört Euch“ von Stéphane Hessel lesen. Wie würde dies unser Land verändern….? Ja, ich weiß! Ich bin ein Träumer…. 

erschienen unter nachgedacht.weltensucher

04.06.2011

Vom Reisen

Es ist verdammt schwer geworden eine gute Zeitschrift zum Thema Reisen und Abenteuer zu bekommen. Ja, ihr habt recht, die Regale sind doch voll damit aber um wirkliche Reisen geht es in den wenigsten. Schnell bekommt man das Gefühl eine Werbeprospekt für Pauschalurlaube durchzublättern. All zu oft entstehen die Artikel mit freundlicher Unterstützung der Tourismusindustrie, die Journalisten dafür bezahlt über ihre Länder zu berichten.

Doch, was hat das mit reisen zu tun? Nein, Reisen ist etwas anderes, es bedeutet in einem Wanderarbeiter Hotel in Malaysien zu übernachten, stundenlang ohne Ziel durch fremde Städte zu irren, an einer azorianischen Straße auf eine Mitfahrgelegenheit zu warten und dann vom Ortsbäcker mitgenommen zu werden.... Davon steht nichts in all den Hochglanzmagazinen.





Doch es gibt Hoffnung. Bei unseren Nachbarn in der Schweiz, die ja bekannt für ihre Reisefreude sind, erscheint alle paar Monate das Globetrotter Magazin. www.globetrotter-magazin.ch

Beim durchblättern spürt man sofort, dass die Texte von echten Reisenden geschrieben werden. Mit dem Pferd durch die Rocky Mountains, mit dem Postschiff durch Sibirien und ohne Geld um die Welt, sind nur ein paar der Reportagen die mein Herz höher schlagen lassen.

Das beste kommt jetzt, für alle die ihr Geld zusammen halten und lieber für die nächste Reise sparen, sind die älteren Ausgaben als kostenloser Download auf der Seite zu bekommen.

Viel Spaß beim stöbern, staunen und schmunzeln...