03.10.2011

Der andere Blick





















Mein Kopf kommt gar nicht nach, sich all die Namen der Menschen zu merken, die ich in den letzten Tagen kennen gelernt habe. Es ist verrückt aber ich kenne vermutlich in Istanbul mehr Leute als in Coburg. Alles ist so unkompliziert. In der Uni wurde ich sofort aufgenommen und gehörte jetzt ganz selbstverständlich dazu. Aus allen Ecken höre ich jemanden meinen Namen rufen. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass es etwas peinlich ist, wenn ich dann den Namen der andern nicht kenne. Aber die Zeit, wird das hoffentlich richten.

Woran liegt es, dass ich hier so viel offener bin? Warum sind die Vorbehalte die man Zuhause gegen andere Menschen hat, hier nicht mehr so relevant? Warum akzeptiere ich hier das Verhalten von Menschen, ohne mich darüber zu ärgern?

Zuhause hab ich einen Blick, mit dem ich Menschen auf die schnelle einschätze und Beurteile. Ja, es sind Vorurteile. Hier funktioniert dieser Blick aber nicht. Zu fremd sind die Menschen und mir fehlen die Erfahrung um sie in eine Schublade zu stecken. Also sage ich momentan sehr oft JA. Ich sage JA zu Dinge wo ich sonst eher nein gesagt hätte. Ich lass mich also von den anderen überraschen und genieße es, manches aus einer anderen Perspektive betrachten zu können. Ich höre mir einfach an was der andere zu sagen hat ohne es gleich zu Beurteilen.

Wer weiß, vielleicht sollten wir alle viel öfter einfach JA sagen...

2 Kommentare:

Neo hat gesagt…

Ich denke, Du erlebst zur Zeit einfach das Glück derjenigen, die sich in andere, fremde Gesellschaften/Kulturen einleben und einfügen dürfen.
Auch deshalb freue ich mich, in Deinen Fußstapfen mit Deiner Schwester das Selbe zu versuchen!

Liebe Grüße!!

ArchiTobi hat gesagt…

Go for it!! Hoffe, du kannst diese Offenheit nach Deutschland rüberretten *G*