Körper angkommen, ich noch lange nicht II

damit ihr den Weltensucher nicht vergesst. Zwei Bilder aus sehr glücklichen Zeiten.



So schew hamas a in Bayern (Abschiedsfeier von Bobesch auf dem Frauenberg)



Bei so vielen Bewerbungen muss es doch was werden, oder?

Wer sich an den Anfang meiner Reise erinnert der wird feststellen dass der erste Eintrag aus Chile genau die gleiche Überschrift hatte. Also kann man sagen die Reise hört so auf wie sie Angefangen hat.

Ich war eigentlich sehr überrascht dass ich mich so schnell wieder Zuhause eingelebt habe. Ich finde mich schon wieder recht gut im Haus zurecht (Mama würde das jetzt verneinen aber zumindest so gut wie vor der Reise) und die alten schlechten Gewohnheiten sind auch schon wieder da. So vieles habe ich mir vorgenommen was ich in meinem Leben nach meiner Heimkehr ändern wollte. Das geht von weniger Fernsehschauen über immer spätestens um 7:30 aufstehen bis dazu denn Kontakt mit meinen Freunden mehr zu pflegen. Doch leider muss ich sagen dass es mir ziemlich schwer fällt all diese Sachen einzuhalten. Zu schnell hat mich mein alter Trott wieder. So verbringe ich die Abende meist wieder vor dem dummen Fernseher und vor 8:30 ist momentan auch kaum mit meinem erwachen zu rechnen. So streichen die Tage dann auch relativ schnell dahin ohne das all zu viel passiert.

Ja genau und da liegt der große Unterschied zum Reisen den ich jetzt lernen muss. Wenn man Reist passiert eigentlich immer irgendwas, sicher ist es manchmal auch Langweilig und wie ihr mit verfolgen konntet hatte ich auch denn einen oder anderen Durchhänger aber irgendwie ist dann eben doch jeder Tag anders und das Wechselspiel an tollen Erlebnissen und der ein oder anderen schlechten Erfahrung, mach es so interessant.

Aber was meint er jetzt damit dass er noch nicht Zuhause angekommen ist? Na Ja, Mir fällt es an Kleinlichkeiten auf. Während meiner Reise war ich in der Fußgängerzone z.B. in Südamerika oder in Asien immer einer der schnellsten. Ich bin an der Masse nur so vorbei gezogen. Und jetzt muss ich feststellen dass mich hier in Eichstätt die meisten überholen. Oder auch das ein oder andere Gespräch das sich in der Stadt ergeben hat als ich Bekannte getroffen habe. Oft bekomme ich nach einigen Minuten zu hören " Ich muss jetzt weiter weil..." So etwas ist mir im letzten halben Jahr fast unbekannt gewesen. Jeder hatte eigentlich immer Zeit. Mir wird jetzt erst richtig bewusst was dieses Zeit haben eigentlich für ein Luxus ist. Ja sogar das vertrödeln von Zeit ist ein großer Reichtum den die Menschen hier in Deutschland offenbar nicht haben wollen. Hat natürlich auch seine Vorteile. Nach den ersten Spaziergängen durch die Stadt ist mir die unglaubliche Sauberkeit und Ordentlichkeit aufgefallen. Kein Plastikmüll im Busch und ordentlich gepflegte Gärten. Diesen Anblick habe ich natürlich schon genossen aber ob die Menschen deshalb glücklicher sind da bin ich mir noch nicht so sicher.

Ich habe heute meine 18 Bewerbungen an die verschieden FHs in ganz Bayer verschickt. Hoffentlich bekomme ich die ein oder andere vernünftige Zusage. Es kann also durchaus sein das der Weltensucher sein Zuhause schon bald wieder verlassen wird und dann sein Glück in einer der Studentenstädte unseres schönen Freistaates suchen muss. Wird schon werden. Ich mach mich jetzt deshalb nicht verrückt sondern freue mich einfach darüber was ich in meinem jungen Leben schon alles erleben durfte. Das Beste an so einer Reise ist nämlich das sie mir nie mehr jemand weg nehmen kann. Ein Auto kann Rosten ein Haus einstürzten aber die Erinnerungen und Erfahrungen kann mir niemand mehr nehmen.

So dürfte es euch auch nicht verwundern wenn in meinem Kopf schon die ein oder andere Idee für ein neues Abenteuer heran reift. Es ist natürlich noch nichts konkret aber ich spüre dass ich noch lange nicht genug habe. Ich will anders Leben. Dinge Ausprobieren und mir immer bewusst seien wie schnell so ein Leben eigentlich vorbei geht. Im Moment ist mein guter Freund Bobesch dabei seinen Traum zu leben. Er macht sich mit seinem Wohnmobil auf die lange Reise zum Nordkap in Norwegen. Er wird für 3 Monate die schönsten Flecken des Nordens Europas bereisen. Ich beneide ihn sehr darüber und freu mich schon seine Berichte zu hören und zu sehen wie er sich verändert hat. Wer weis vielleicht mache ich mich auch eines Tages mit einem kleinen Auto auf um unser Europa zu entdecken.

Vielleicht hat ja der ein oder andere von euch sogar einen tollen Vorschlag für ein neues Projekt das er selbst gerne in Angriff nehmen würde. Ich möchte auf jeden Fall davon erfahren und wenn ihr wollt helfe ich euch auch gerne dabei. (Ja Bobesch ich weis, aber bei dir war ich ja auch nicht im Lande) Für mich waren und sind immer die Menschen am interessantesten die einen Traum haben, die Idee haben und die auch versuchen ihre Träume zu Leben. Ich hoffe ich habe die Kraft das auch in Zukunft zu tun. Und dabei geht es nicht nur um grosse Reise Abenteuer, Nein ganz im Gegenteil. Das schönste Erlebnis war für mich vermutlich die Zeit die ich mit Marcela verbringen durfte. Ich habe das inzwischen Gott sei dank überstanden und freu mich so schon darauf mich das nächste mal zu verlieben. Seien wir ehrlich es gibt nichts schöneres auf dieser Welt.

Ja ich weis der Eintrag ist schon ganz schön lang aber es ist ja auch das letzte Mal als noch ein bisschen Durchhalten und bis zum Ende lesen.

Ein Abschluss Eintrag währe natürlich nichts ohne dass ich mich nochmal bei euch allen bedanken würde. Sicher währe vieles anders gekommen wenn ich nicht dieses Interesse von euch gespürt hätte.

Ich muss sogar zugeben dass mir das jetzt richtig abgeht. Keine so regelmäßigen Emails von Mama, Bobesch, Tina oder von den Klingers. Das ihr euch immer die Zeit genommen habt mir zu schreiben und mich aufzumuntern werde ich euch nie vergessen. Ich kann das so von Angesicht zu Angesicht immer schlecht sagen aber ich denke ihr wisst das auch so.

Auch die Gefühlvollen Nachfragen von Lena werde ich vermissen oder die Mails von meinem Onkel Pit der mich immer wieder auf den richtigen Weg gebracht hat ebenso die ersten Mails überhaupt von Anna und Valentin die an mich gerichtet waren und die Kommentare die mir Menschen geschrieben haben, von denen ich oft nie gedacht hätte das sie meine Reise mit begleiten würden.

Hirschi Stefan und Jojo auch euch herzlichen Dank dafür das ihr mich nicht vergessen hab und mir immer wieder wenn ich ein bisschen Heimatgefühle brauchte vom Leben Zuhause berichtet habt. (hoffentlich schaffen wir es auch jetzt wieder mehr zusammen zu machen)

Herr Klinger ihnen möchte ich auch hier nochmal Danke sagen für meinen Glücksbringer der mich überall hin begleitet hat. Inge und Klaus euch darf ich keinen Falls vergessen. Nie werde ich vergessen das Klaus bei meinem ersten Flug bis spät in die Nach am Computer gesessen ist um mitzuvervollgen wie meine Maschine auch sicher Richtung Südamerika startet.

Niemals vergessen werde ich auch die großartige Hilfe von meinen Eltern, meiner Schwester genau so wie von Bobesch und Peter. Wann immer ich ein Problem hatte wusste ich dass es da Zuhause ein par Menschen gibt die alles stehen und liegen lassen um mir zu helfen.

Auf vielen Bildern von mir werdet ihr eine Holzkette erkennen, Vielen Dank Franzi für dieses Geschenk, nichts war in meinem Reisegepäck wichtiger als diese Sybolische Sanduhr die darauf wartet das ich wieder nach Hause komme.

Außerdem muss ich auch all denen danken die sich um meine Mutter während meiner Abwesenheit gekümmert haben. Vor allem natürlich dir liebe Renate. Und all euch anderen die ich jetzt nicht erwähnt habe weil ich vielleicht leider gar nicht weis das ihr meine Reise verfolgt habt bzw. weil mir sonst der ein oder andere beim Lesen hier einschlafen würde.

Aber natürlich muss ich mich auch noch bei meinen Reisebegleitern bedanken. Die meisten werde das leider gar nie lesen können weil sie dem Deutschen nicht mächtig sind. Trotzdem wäre meine Reise ohne euch die ich auf allen Kontinenten in jedem einzelnen Land treffen durfte nicht das gleiche gewesen. Ich würde sogar weiter gehen und sagen das ich ohne die Menschen die ich Treffen durfte mit denen ich so viele schöne Dinge erlebt habe. Seien es die Wanderungen in Patagonien, das Kochen in Australien, die Finnisch Deutsche Männerfreundschaft in Neuseeland, Die vielen netten Menschen auf Samoa oder mein Freund aus Israel. Ich könnte jetzt ewig so weiter machen. Das ist eigentlich der größte Schatz denn ich von dieser Reise mitgebracht habe. Menschen in so vielen Ländern der Erde zu kenne. Ich hoffe ich schaffe es den Kontakt aufrecht zu erhalten und wer weis vielleicht treffe ich ja schon bald den ein oder anderen wieder.

So das wars jetzt fast. Natürlich hättet ihr noch viele Fragen. Euch würde vielleicht interessieren wie mich die Reise verändert hat, was ich dadurch gelernt habe, wo es am schönsten war ob ich es nochmal machen würde. Und noch die ein oder andere Frage mehr. Ich muss euch sagen ich würde das selber auch all zu gerne wissen. Noch ist aber ein zu großes Chaos in meinem Kopf um darauf die Richtigen Antworten zu finden. Ich hoffe dass sich das mit der Zeit gibt. Wenn es dann soweit ist, habe ich hoffentlich auch die Bilder soweit sortiert und ausgemistet das ich euch meine Freunde zu einem kleinen Diavortrag einladen kann oder mir fällt noch irgendwas anderes ein wie ich euch einen kleinen Ausschnitt von meiner Reise präsentieren kann. Würde mich freuen wenn ihr mir berichtet wie ihr mich jetzt nach der Reise seht. Vielleicht könnt ihr die Fragen da oben ja viel besser beantworten wie ich.

Mit diesem letzten Eintrag endet jetzt also die regelmäßige Berichterstattung. Aber ich würde nicht ausschließen dass mich doch ab und zu der rappel packt und ich dann ein par Zeilen darüber berichte wie es mir so geht und was meine Reisebekanntschaften so treiben. Ich würde mich also freuen wenn ihr die Adresse www.weltensucher.blogspot.com nicht ganz vergesst.

Ich weis das es ganz schön anstrengen ist einen kleinen Kommentar zu schreiben aber ich würde mich wirklich unglaublich freuen wenn jeder der Lust hat mir noch kurz schreibt wie er die Zeit in der ich in Diesem Blog über mein Leben berichtet habe empfunden hat.


Euch allen alles Gute, geniest das Leben.

Vielen Dank
euer Weltensucher Ferdinand